
ANWENDUNGSBEISPIEL LOGISTIK
Blockchain ist prädestiniert für den Einsatzbereich Logistik, wenn beispielsweise viele Beteiligte in den Logistikprozess involviert sind, wie die nachfolgenden Beispiele zeigen.

In der Produktion und im Lieferketten-Management kann ein Digital Passport auf Basis von Blockchain der gesamten Supply Chain zu mehr Transparenz verhelfen. Damit könnten Kunden die Herkunft und Zusammensetzung komplexer Produkte wie Maschinen transparent nachvollziehen und Hersteller erhalten die Möglichkeit, das Label ‚Made in Germany‘ fälschungssicher zu vermarkten. Der Automobilhersteller Renault entwickelt beispielsweise aktuell ein digitales Wartungsbuch für Kunden: Hier sollen alle Informationen von Werkstätten zusammengefasst werden. Die Blockchain-Technologie hilft dabei, diese Daten auf einer Plattform manipulationssicher abzulegen, sodass Kunden, Händler und Versicherungen darauf Zugriff erhalten.
IBM und das Logistik-Unternehmen Maersk haben ein Joint Venture gegründet, um die weltweiten Logistikprozesse transparenter, effizienter und kostengünstiger zu machen. Bei Supply Chain-Prozessen im Container-Geschäft machen die Papierprozesse bis zu 20 Prozent der Kosten aus, die in der Lieferkette entstehen. In der Blockchain des Joint Ventures werden alle Transaktionen der Logistikprozesse festgehalten und die notwendigen Dokumente digitalisiert und aus der Blockchain manipulationssicher referenziert.

ANWENDUNGSBEISPIEL AUTOMOBIL
Viele der aktuellen Herausforderungen der Automobilindustrie können mit Blockchain leichter bewältigt werden, etwa die sichere Überwachung der Lieferketten.

Spannend wird die Entwicklung in der Automobilbranche. Im September 2017 sagte der Bitkom-Präsident Achim Berg: „Gerade im Verkehrssektor gibt es faszinierende Einsatzszenarien. Viele der aktuellen Herausforderungen der Automobilindustrie können mit Blockchain leichter bewältigt werden“. In einer ebenfalls von Bitkom veröffentlichten Umfrage unter rund 180 Geschäftsführern zeigte sich, dass gerade einmal 34 Prozent der Hersteller und Zulieferer bislang von der Blockchain als Technologie für den Unternehmenseinsatz gehört haben.
Mögliche Szenarien sind die sichere Überwachung der Lieferketten, da Fahrzeughersteller mit komplexen und globalen Supply Chains arbeiten müssen. Hier ist eine engmaschige Kontrolle und transparente Nachverfolgung von Bauteilen und Rohstoffen notwendig. Basierend darauf ist es möglich, die Blockchain als anerkannte Instanz für die vertrauensvolle Zusammenarbeit im gesamten Ökosystem zu etablieren. Für das Fahrzeug selbst könnte die Blockchain zu einem vertrauenswürdigen Hüter für alle servicerelevanten Details im gesamten automobilen Lifecycle werden.
Neue Mobilitätsdienstleister erhalten mit Blockchain eine Technologie, um effizient neue Angebote zu realisieren. Die Prozesse rund um ein Carsharing eignen sich ideal für die Blockchain-Technologie, da sich hiermit der Kunde gegenüber dem Eigentümer legitimiert. Über die Smart Contracts, die eine Ausführung von Regeln innerhalb der Blockchain-Transaktion ermöglichen, könnte eine Prüfung der Zahlung und der Fahrerlaubnis erfolgen. Bei Elektrofahrzeugen sind die Abrechnung an Stromtankstellen und die direkte Zahlung ohne Bank oder PayPal ebenfalls möglich, sodass Blockchain auch branchenübergreifend innerhalb eines Projekts verwendet werden kann.
ZF Friedrichshafen plant eine Lösung, um Fahrzeuge mit einer elektronischen Geldbörse auf Basis von Blockchain auszustatten. Mit dem Car eWallet bezahlen Fahrer zum Beispiel automatisch ihren Parkplatz und Elektrofahrzeuge könnten die Benutzung von Induktionsschleifen vollautomatisch abrechnen. Darüber hinaus ist es für Grundstücksbesitzer mit Stromtankstelle sehr einfach möglich, ihren Anschluss anderen Teilnehmern zur Verfügung zu stellen, da eine sichere Abrechnung direkt über ein Blockchain-Netzwerk realisierbar ist.
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